Rasseportrait der Deutschen Dogge
Geschichte:
Vor vielen tausend Jahren wurden bereits große starke Hunde gezüchtet,
die nicht nur Herr, Herden und Hof verteidigen mussten. Sie hatten sich
auch im Kampf gegen Bären, Wölfe und Wildschweine zu bewähren.
Bei fast allen Völkern, den Assyrern, Persern, Griechen, Römern,
Kelten und Germanen wurden Überreste und Darstellungen riesiger Hunde
gefunden. In frührömischer Zeit wurden die Molosser als mächtige
Kampfhunde gehalten.
In Deutschland wurden die kräftigen Hunde im Mittelalter fast
ausschließlich vom Adel und in sehr großen Rudeln gehalten. Sie wurden
"Bärenfänger", "Saupacker", "Hatzrüden"
und "Bullenbeißer" genannt, was schnell auf die damalige
Verwendung schließen lässt. So wurden mit Hilfe der Doggen zum
Beispiel bis Ende des 18.Jahrhunderts im Dessauischen jährlich 800 bis
2000 Sauen gehetzt, während im Jahr 1820 im ganzen Land nicht einmal
mehr 100 zu finden waren (entnommen aus einem alten Fachbuch über
Hunderassen im 19. Jahrhundert).
In vielen Teilen Deutschlands waren die Saujagden Anfang des 19.Jahrhunderts
längst erledigt. Die "Bullenbeißer" kannte man nur
noch dem Namen nach und die "Englischen Doggen" waren aus den
fürstlichen Jagdhäusrn und Zwingern vielfach in Privatbesitz
gegangen. Die Deutschen Bullenbeißer verschwanden völlig.
Dagegen wurden die "englischen Doggen" zahlreich und als Luxushunde
besonders im Württembergischen in Ulm und Umgebung gezüchtet.
Die Bezeichnung Dogge kommt aus dem englischen Wort dog (Hund). Die
Engländer haben die jahrtausende alten Schutzhunde veredelt und so Rassen
geschaffen, die wir heute als Doggen kennen.
In Deutschland hatte das Tier unterschiedlichste Namen. So gab es die
"Ulmer Dogge", weil sich in Württemberg besonders um die
Haltung der Kraftprotze verdient gemacht hat.
In anderen Teilen Deutschlands wurden sie "Dänische Dogge"
genannt, was sich bis heute in Frankreich ("Grand Danois") und den
englisch sprachigen Ländern ("Great Dane") erhalten hat. Warum diese
Bezeichnung entstand, ist unerklärlich, denn die Dänen hatten sich um
die Zucht und Veredelung der Dogge nicht sonderlich bemüht.
Da die Deutschen die Rasse mit Erfolg züchteten, wurde 1878 in Berlin von
einem siebenköpfigen Komitee, bestehend aus engagierten Züchtern und
Richtern unter Vorsitz von Dr. Bodinus der Beschluss gefasst, alle bisherigen
Namensvarietäten nur noch unter den Namen "Deutsche Dogge" zu
erfassen. Damit wurde der Grundstein für eine eigenständige deutsche
Hunderasse gelegt.
Im Jahr 1880 wurde anlässlich einer Ausstellung in Berlin erstmals ein
Standard für die Deutsche Dogge festgelegt. Am 12. Januar 1888 gründete sich dann
der "Deutsche Doggen-Club" (DDC) in Berlin. Seit Gründung des DDC
betreut dieser den Rassestandard, der im Laufe der Jahre wiederholt geändert
wurde. Der heutige Rassestandard entspricht den Vorgaben der Fédération Cynologique
Internationale (F.C.I.).
Im Jahre 1897 erschien das erste Zuchtbuch, veröffentlicht durch den DDC. Der
Deutsche Doggen-Club 1888 e.V. (DDC) führt bis heute das Zuchtbuch für
die unter seinem Namen gezüchteten Hunde und ist für den Rassestandard
zuständig.
Aussehen:
Die Deutsche Dogge vereinigt in ihrer edlen Gesamterscheinung bei einem großen,
kräftigen und wohlgefügten Körperbau Stolz, Kraft und Eleganz. Durch
Substanz, gepaart mit Adel, Harmonie der Erscheinung, einer wohlproportionierten
Linienführung sowie ihrem besonders ausdrucksvollen Kopf, wirkt sie auf den
Betrachter wie eine edle Statue. Sie ist der Apoll unter den Hunderassen.
Das Gebäude ist fast quadratisch. Die Widerristhöhe bei Rüden
beträgt mindestens 80 Zentimeter, bei Hündinnen sind es mindestens 72 Zentimeter.
Die Deutsche Dogge ist freundlich, liebevoll und anhänglich gegenüber ihren
Besitzern, besonders gegenäber Kindern, jedoch etwas zurückhaltend
gegenüber Fremden. Sie ist ein selbstsicherer, unerschrockener, leichtführiger
und gelehriger Familien- und Begleithund mit hoher Reizschwelle und ohne
aggressives Verhalten.
Die Ohren sind seit 1987 unkupiert, mittelgroß und liegen bei Aufmerksamkeit
mit den vorderen Rändern an den Backen an. Die Dogge hat ein kurzes, festes,
dichtes und glänzendes Fell. Dadurch ist die Fellpflege einfach.
Sie wird in 5 Farben aus 3 Varietäten gezüchtet.
Die drei Varietäten:
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Der derzeitige Standard der Deutschen Dogge ist eingetragen unter der
F.C.I.-Standard Nr. 235/10.04.2002/D
Ursprung: Deutschland
Verwendung: Begleit-, Wach- und Schutzhund.
F. C. I. - Klassifikation:
Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer, Molossoide, schweizer Sennenhunde und andere Rassen
Sektion 2.I: Molossoide, doggenartige Hunde ohne Arbeitsprüfung